„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele.“
Maxim Gorki
Lebenslauf
Während ihres Geigenstudiums beobachtete Anne Friederike Greuner sehr unterschiedliche Studienverläufe: Einige Kollegen verbesserten sich langsam aber stetig, andere entwickelten sich sprunghaft, noch andere blieben in ihrer instrumentalen Entwicklung mehr oder weniger stecken und in manchen Fällen war der Abschluss schlechter als die Aufnahmeprüfung.
Anne Friederike Greuner wollte diese alltagsempirischen Beobachtungen nicht als naturgegeben hinnehmen und machte sich auf die Suche nach entsprechenden Erklärungen. Doch außer vagen Vermutungen Einzelner gab es keine Antworten.
Der Wunsch entstand, zu einer allgemeinen Verbesserung von Studienverläufen beizutragen. Hierzu fehlten aber Ansatzpunkte, da es an datenbasierten Informationen zum Thema mangelte.
Aber eine Geigerin in der Forschung? Geht das überhaupt? Müsste eine aktive Geigenkarriere dafür zurückstehen?
Kurz vor dem Masterabschluss im Juni 2021 stand für Anne Friederike Greuner eine Richtungsentscheidung an:
Probespiele machen, mehr unterrichten oder eine Doktorarbeit schreiben? Die Musikerin entschied sich dazu, alle drei Bereiche parallel zu verfolgen.
In Prof. Dr. Michael Dartsch an der HfM Saarbrücken fand sie einen hoch engagierten Doktorvater, der als Geiger die Welt des Instrumentalstudiums kennt. Nach erfolgreichem Einreichen ihres Exposés wurde Anne Friederike Greuner im Oktober 2021 zum Promotionsstudium zugelassen und setzt sich seither in ihrer Dissertation mit der Frage nach der instrumentalen und gesanglichen Entwicklung von Musikstudenten mit künstlerischem und künstlerisch-pädagogischem Schwerpunkt auseinander.
Die Phase der Datenerhebung wird Anne Friederike Greuner vom Rotary-Club Saarbrücken ermöglicht.
Häufig gestellte Fragen
Dissertation und Doktorarbeit beschreibt dasselbe: den fertigen Forschungstext.
Die Promotion umfasst den gesamten Forschungsprozess: Finden des Themas, Finden des Doktorvaters, Verfassen des Exposés, (eventuell) Datenerhebung, Datenauswertung, Verschriftlichen der Ergebnisse (Doktorarbeit), Prüfung mit öffentlicher Verteidigung.
Die Verteidigung (auch Disputation genannt) ist die letzte Etappe der Promotion. Hier hält man einen Vortrag zu der eigene Forschung und zu deren Ergebnissen. Im Anschluss stellen die Prüfer Fragen und bewerten die Arbeit.
Es gibt 6 Bewertungsstufen. Sie entsprechen den Schulnoten 1+ bis 6 und werden lateinisch angegeben:
summa cum laude = mit höchstem Lob (1+)
magna cum laude = mit großem Lob (1)
cum laude = mit Lob (2)
satis bene = genügend (3)
rite = es reicht aus (4)
non sufficit = es genügt nicht (5 oder 6)
Ein Exposé ist ein Text, in dem das eigene Forschungsvorhaben beschrieben wird. Er sollte ca. 10-14 Seiten lang sein und folgendes beschreiben:
• das Thema, das untersucht werden soll
• einen ersten aktuellen Forschungsstand
• erste Ideen zur Durchführung und Auswertung (Forschungsdesign und Methodik)
• einen Zeitplan
• die eigene Motivation zur Themenwahl
Der Text wird vom zuständigen Ausschuss beurteilt und danach wird entschieden, ob man zum Promotionsstudium zugelassen wird oder nicht.
Ein Exposé ist also vergleichbar mit einer Aufnahmeprüfung.
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Der Doktorvater oder die Doktormutter ist der bzw. die Betreuer(in) einer Doktorarbeit und somit der erste Ansprechpartner bei Fragen und Problemen rund um die Arbeit. Anders als den Hauptfachlehrer sieht man seinen Doktorvater aber nur wenige Male im Semester.
Einen Doktortitel kann man in vielen Bereichen erlangen. Nicht nur in der Medizin, sondern auch in allen Geistes- und Naturwissenschaften. Man erkennt das Fach an der Abkürzung hinter dem Doktortitel.
Beispiele sind:
Dr. med. = Doktor der Medizin
Dr. jur. = Doktor der Rechtswissenschaft
Dr. rer. nat. = Doktor einer Naturwissenschaft
Dr. phil. = Doktor einer Geisteswissenschaft
Dr. mus. = Doktor der Musikwissenschaft
Als Musiker kann man entweder im Fachbereich Musikwissenschaft oder Musikpädagogik promovieren. Man muss etwas herausfinden oder untersuchen wollen, das noch nicht (in Gänze) erforscht ist. Darüber hinaus benötigt man ein abgeschlossenes Masterstudium, muss einen Professor finden, der die Arbeit betreuen will (Doktorvater) und muss seine Bewerbung einreichen (Exposé).
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Sie haben eitergehendes Interesse oder Fragen rund um Anne Friederike Greuners Promotion? Nehmen Sie Kontakt auf. Schreiben Sie an:
anne.greuner@hfmsaar.de